Keine Mobilversion verfügbar; Nur Desktopversion!

Valerian sinnierte. „Wir haben genug Ersatz für unsere damiaranischen Truppen angeheuert. Aber das meiste .... ist zusammengesetzt aus den Resten des Freiwilligenkorps, das sich vor einem Jahr aufgelöst hat..... Halsabschneider, Tagediebe, und Ziellose...ein paar Handwerker und viele Flüchtlinge…“ er spielte mit seiner Leuchtkugel. „Wobei... es gibt da jemanden...“ Er öffnete die Zimmertür und rief einem der Schreiber zu: „Fordis, lauf doch bitte schnell zur Baracke der Traleaner und sag einer gewissen Kari`Mar, ich habe eine Aufgabe für sie“.

Die hier versammelten Anwärter schliefen alle noch tief und fest als lauter Lärm und eine donnernde Stimme sie aus dem Schlaf riss. „Aufstehen und antreten, JETZT!“ wurde ihnen zugebrüllt und sie mühten sich ab, im Dunkeln ihre Kleidung zu richten. Es schien fast eine Ewigkeit zu dauern bis die Männer auf dem für sie durch Fackeln erleuchteten Platz standen und etwas, das ungefähr einer Aufstellung entsprach einnahmen. Vor ihnen stand ein alter Mann, der sie finster musterte. Sie rechneten schon mit seinem Geplärr, als sie von hinten eine Frauenstimme mit fremdem Akzent vernahmen. „Wären wir an der Front wären wir jetzt alle tot, kein guter Anfang findet ihr nicht?“ Ein paar der Männer drehten sich um und wollten wissen wer hier in der fackelbeschienenen Finsternis sie mit diesem Spott bedachte. „Augen gerade aus!“ brüllte nun der Alte vorne und die Köpfe wurden herumgerissen….zumindest ein paar. Die anderen jedoch sahen einen dunklen Schemen, der nun begann die angetretenen Männer zu umrunden. „In den nächsten zwei Wochen und spätestens am Ende dieses Tages werdet ihr beten, dass es nur bei diesem bleibt, in diesen nächsten zwei Wochen bin ich euer Ausbildner.“ Damit trat Kari´mar neben den alten Mann und ins Licht. Als die Männer sie sahen, durchfuhr die Gruppe ein Raunen und so manch ein begehrlicher Blick lag auf ihr. „In dieser Zeit werdet ihr mich Aiju oder Lehrmeister nennen und seid euch versichert, ich werde diesem Namen gerecht werden.“ „Das ist wohl ein Scherz? Was soll uns ein Frauenzimmer wie du schon beibringen außer wie man sich auf den Rücken legt?“ Gelächter wurde unter den Versammelten laut und der Alte wich unmerklich von Kari´mar zurück. „So so, weil ich eine Frau bin glaubt ihr, nichts von mir lernen zu können? Sich nichts von mir befehlen zu lassen, hab ich recht?“ „Geh heim, Mädchen!“ hörte sie eine andere Stimme und so manches Nicken war im Dunklen zu sehen. „Na gut, ich werde eurer Prinzessin erzählen, was ihr von Frauen haltet, die ihnen etwas befehlen wollen.“
Die Aussage traf bei ein paar ins Schwarze und das dümmliche Grinsen verschwand aus ihren Gesichtern. „Ihr meint, ihr seid mir also weit überlegen…dann beweist es mir. Wer ist so mutig und versucht mich hilfloses Frauenzimmer aus dem Kreis des Lichtes“ Kari´mar sprach mit zuckersüßer Stimme und wies auf den Fackelkreis des Lagers „zu werfen? Na kommt, traut euch, es wird für euch auch kein Nachspiel haben.“ Eine Weile tat sich nichts, doch dann schob sich ein grobschlächtiger Mann durch die Reihen: „Tu dir selber einen Gefallen und ich mach's kurz und schmerzlos“ Mit einem Grinsen trat er auf Kari´mar zu und griff nach ihr. Mit Bewegungen, die auf Grund ihrer Schnelligkeit ineinander verschwommen waren, schlug sie den Arm weg, der nach ihr ausgestreckt wurde und nahm dem Mann mit mehreren Schlägen in die Körpermitte die Luft. Mit einem harten Schlag gegen das Kniegelenk ließ sie ihn zu Boden gehen und ein donnernder Schlag ins Gesicht sorgte dafür, dass er liegen blieb. „Noch jemand?“ Die nächsten 10 Minuten sah der alte Mann seine Pfeife rauchend dabei zu, wie Kari´mar den Törichten ihrer neuen Schüler bewies, wie falsch sie mit ihren Vermutungen lagen. Als denen, die noch standen jede Lust auf diese Konfrontation verging, half er der Frau, die am Boden liegenden mit kaltem Wasser wieder zur Besinnung zu bringen und lies sie wieder antreten. „Nachdem das geklärt wäre, können wir nun anfangen, das zu tun wozu wir hier sind, nämlich Krieger aus euch zu machen.“ fuhr sie fort und ein helles leichtes Glühen lag in ihren Augen. „Die Zeit ist knapp und ich werde euch beibringen, was ihr braucht um am Leben zu bleiben, jenes Wissen, das aus mir die gemacht hat, die euch gerade so spielend verprügelt hat, und mich am Leben hielt, in den schlimmsten Schlachten. Was ich nicht habe ist die Zeit mich mit Störenfrieden und Aufrührern auseinander zu setzen. Wer nicht bleiben will, dort ist der Fackelkreis, die anderen jedoch, die bleiben, werden eine harte Zeit hier haben, aber dafür die Chance erhalten auch am Leben zu bleiben. Wählt weise und für die, die bleiben, fängt in gut einer Stunde das Training an.“ Mit diesen Worten ließ sie die Männer alleine und der Alte folgte ihr mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht. Die Verbliebenen schauten sich betroffen an und manche begannen zu murmeln. Einige schnürten Ihre Sachen und verließen das Lager, aber am nächsten Morgen würde sich der Großteil der Rekruten wieder auf dem Trainingsplatz einfinden. Sie würden Blut schwitzen und sich selbst verdammen, aber sie würden kämpfen lernen und endlich einmal eine Chance haben, ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Valerian ließ den Gehenden das Wochenlos auszahlen. Kari`mar die Jungs und Mädels anzuvertrauen war die beste Idee, die er seit langem hatte. Jetzt müsste er nur noch Yllas davon überzeugen ihnen alles über und gegen Dämonen beizubringen. Er war schließlich der Dekan und hatte die Erfahrung, die ihm in Truppenausbildung fehlte. Er hatte so das Gefühl, dass ihr aller Leben eines Tages von diesen Soldaten abhängen würde und er wollte alles tun damit diese tapferen Seelen auch wirklich eine Chance hatten, wenn sie diesen Monstern gegenüberstanden. Die ersten beiden Tage verwendete Kari´mar dazu, ihre Rekruten in jeder möglichen körperlichen Betätigung zu schinden. Sie ließ sie schwere Lasten tragen, lies sie laufen und ihre Zeiten notieren, bis sie zusammenbrachen, jagte sie ins Wasser und testete ihre natürliche Veranlagungen für den Kampf. Zu jedem Moment besah sie sich die Fertigkeiten ihrer Schüler und begann auszusieben. Langsam entstand eine Liste mit Namen für jene, die sie in die leichte Infanterie stecken, sowie die, die sie als Bogenschützen ausbilden würde, ebenso Namen denen sie mehr zutraute und für Gruppenanführer vorschlug, genauso wie eine Liste von denen, die den ersten Kampf nicht überleben würden. Diese beiden Tage fingen an, bevor sich irgendjemand im Fort rührte, außer den Nachtwachen und endeten erst, als in diesem Ruhe einkehrte. Nicht selten wurde nach einem Heiler gerufen und die Rekruten waren zu erschöpft, um etwas anderes zu tun als sich hinzulegen und zu schlafen. „Gib diese Listen Valerian, während ich unsere Männer mit ihren neuen Freunden bekannt mache“ Der alte Mann, den Kari´mar als ihren Gehilfen erkoren hatte salutierte respektvoll vor ihr und ging seine omnipräsente Pfeife schmauchend ins Fort um dort Valerian den ersten Bericht zu übergeben. Ohne Mitgefühl für die Strapazen der letzten beiden Tage jagte sie ihre Schüler hoch und lies sie antreten. Neben ihr standen seltsame Säcke und Kari´mar musterte die vor ihr angetretenen Reihen. „Die vergangenen beiden Tage waren nur ein erstes Testen eurer Veranlagungen“ begann sie und machte eine Pause während ihr Blick weiter über die versammelten glitt. „Ab heute fängt das Training wirklich an. Diese Säcke neben mir werden ab heute, bis ich etwas anderes sage, eure Begleiter sein. Und nun wird jeder vortreten, den ich nennen werde.“ Damit begann es, dass jeder, der aufgerufen wurde, ein Übergewand aus einem gefüllten Sack erhielt. Jedes dieser Gewänder war schwer und behinderte die Männer in ihrer Bewegung, genauso wie die Bündel um die Arme und Beine. „Was soll der Mist?“ kam ein Ruf aus der Menge doch der Sprecher hatte nicht damit gerechnet das Kari´mar die Stimmen auseinander halten konnte und sie fixierte ihn mit eisigem Blick „…..was wollen wir damit….Aiju?“ versuchte er seine Haut zu retten. Mit einer geistigen Notiz für Extraübungen lies sie ihn laufen, den seine Frage betraf alle. „Ihr werdet nicht in Lumpen kämpfen und so hoffe ich für meine Augen auch nicht nackt. Ihr werdet in Rüstungen kämpfen, ihr werdet Ausrüstung oder Kameraden tragen müssen und dafür müsst ihr euch an das Gewicht gewöhnen. Da ich euch nicht als würdig erachte eine echte Rüstung zu tragen werdet ihr diese Gewänder als eure Rüstungen ansehen bis ich entschieden habe, dass ihr euch das Privileg einer echten Rüstung verdient habt.“ Und nun begann der Tanz von neuem, denn nun drillte sie die Männer auf die harte, gleiche Weise wie in den vergangenen zwei Tagen, nur mit der Last der Rekrutenrüstung. Kari´mar war hart zu ihnen und jagte jeden an seine Grenzen, doch ihr geübtes Auge wachte darüber, niemanden dabei unnötig zu foltern. Ein paar wenige ahnten es, aber sie schwiegen darüber das die Gewänder schwerer waren als es die Rüstungen sein konnten, doch das war Kari´mar egal. Wenn sie sie daran gewöhnte, die schweren Gewänder zu tragen, würden sie die leichteren Rüstungen nicht mehr spüren und das würde sie schneller machen. Sie wusste, sie kämpfte hier gegen die Zeit und sie würde aus den Männern das Beste machen, das möglich war. Nach einem Vormittag der Qualen lies Kari´mar die erschöpften Rekruten neu antreten und zu deren Überraschung stand nun für eine Weile nicht körperliche Folter am Programm, sondern Kari´mar zeigte ihnen wie man verletzte Kameraden vom Schlachtfeld bergen konnte und sie am Leben hielt bis sich ein Heiler um sie kümmern konnte. War es auch kein Drill des Körpers, so jedoch des Verstandes, denn auch hier drillte sie die Männer bis sie nickte. „Genug für heute, esst und geht schlafen, denn der Morgen gilt ganz dem Kampftraining und ihr werdet an Kraft brauchen, was ihr davon noch in euch habt.“ Dieser Tag endete früher als die beiden vorangegangenen für die Rekruten und sie waren dankbar dafür, denn sie wussten nicht was ihnen am nächsten Tag blühen würde. Denn an jenem Tag lag mit den Listen auch die Bitte, sich ein paar Männer der traleanischen Leibgarde für Übungszwecke ausleihen zu dürfen auf Valerians Tisch. Tags darauf standen die angeforderten traleanischen Truppen bereit und noch mehr. Einige quintillische Gardisten standen ebenfalls bereits früh am Morgen am Übungsplatz, bereit um das Training zu überwachen und sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Neben den Männern stand noch eine Statue, die aus Metall zu bestehen schien und offensichtlich einen Krieger darstellte. „Guten Morgen, ich denke, ihr seit Kali'mar! Ich glaube wir wurden uns noch nicht vorgestellt: Ich bin Yllas Ketor.“ Er verneigt sich kurz vor der Dame und meinte dann beiläufig „Wie läuft die Ausbildung der Rekruten? Ich habe eure Liste studiert und finde die Zusammensetzung recht interessant. Mir ist eine Idee gekommen, die ich noch mit Valerian besprechen will. Aber vorher wollte ich mir noch selbst ein Bild machen, also eigendlich wollte das Raziel, da er früher selbst...“ er lächelt amüsiert, da er die Situation kannte in der sich die Rekruten gerade befanden „... Schleifer war.“  Waren den Quintillianern die traleanischen Truppen emotionslos und kühl vorgekommen, so stellten die Aufmerksameren unter ihnen fest, dass sich ihr Verhalten in Gegenwart der jungen Frau änderte. Standen sie so schon in tadelloser Haltung da, so war es, als bemühten sie sich in ihrer Gegenwart um noch höhere Perfektion und in ihren Blicken lag etwas wie Verehrung. Die junge Frau der Yllas gegenüberstand war von kleiner zierlicher Statur und in einer seltsam anmutenden Ledermontur gekleidet. In vielen Gebieten würde man sie als verführerisch schön beschreiben doch nur, bis man ihr in die Augen sah. Sie blickte ihm tief in die Augen als ob sie etwas darin suchen würde als sie sprach. „Kari´mar ist meine Name.“ Korrigierte sie ihn mit sanfter melodischer Stimme „Dann müsst ihr jener Eismagier sein, von dem mein Bruder derart viel hält.“ Sie neigte sanft den Kopf, jedoch ohne ihn oder die anderen um sich aus den Augen zu lassen. Dann gab sie dem alten Mann ein Zeichen und dieser sorgte dafür, dass die Rekruten aus dem Schlaf gerissen wurden und Aufstellung nahmen. War dieses Manöver die ersten beiden Nächte noch ein Trauerspiel, so verlief dieses bereits in einer Weise, die Kari´mar zeigte, dass ihre Bemühungen nicht ganz umsonst waren. „Jene Listen sind Momentaufnahmen die mit jedem Tag der Übungen korrigiert werden, auch mir geschieht es gelegentlich, dass man mich überraschen kann“ sagte sie beiläufig während sie ihre Männer mit scharfen Auge musterte „Die Ausbildung hat erst begonnen. Bis jetzt war es für die Männer einfach und die meisten beißen die Zähne zusammen und wollen kämpfen. Ab heute wird es noch schwerer für sie, denn wenn man möchte dass sie gegen den Feind, gegen den sie geschickt werden, auch am Leben bleiben, werde ich ihnen noch viel Blut, Schweiß und Schmerz abverlangen müssen und das in viel zu kurzer Zeit“. Vor Yllas marschierten die Rekruten in seltsamen Sackgewändern auf, die offensichtlich alles nur nicht leicht waren und die meisten gaben sich Mühe, sich die Strapazen nicht anmerken zu lassen. „Wenn ihr mich jetzt entschuldigen wollt“ und damit ging sie auf die Männer zu. „Heute haben wir Besuch. Vor euch stehen teilweise frühere Schüler von mir und weitere Gäste. Gebt euer bestes und zeigt mir das ich einen Grund habe, euch weiter auszubilden.“ Dann teilte sie die Schüler in kleinere 4-Manngruppen. Nach mehreren Aufwärmübungen, die sie alle zum schwitzen brachten, ging sie dazu über ihnen die erste Lektion beizubringen. „Bevor ich überhaupt daran denke, euch kämpfen zu lassen, will ich euch beibringen wie man es schafft stehen zu bleiben.“ Einige der Rekruten sahen sie verdutzt an oder grinsten darüber das man ihnen etwas beibringen wollte, was sie bereits seit ihrer Kindheit konnten. Sie winkte einen ihrer Schüler zu sich und einen der traleanischen Krieger. „Das hier…“ eine rasche Bewegung mit der Hand und der Rekrut lag wie eine hilflose Schildkröte am Boden und kam mit dem Gewicht der Kleidung nur mühsam auf „…ist euer Tot“. Die selbe rasche Bewegung gegen den traleanischen Krieger bewirkte nur, dass er geschickt seinen Stand veränderte und einen halben Schritt zurück ungerührt stehen blieb…“Das ist eure Chance am Leben zu bleiben.“ Ihr Blick fiel kurz auf die Quintillianer und dann wieder auf ihre Männer. „Jede Gruppe wird jetzt mit meinen Kriegern solange üben, wie man stehen bleibt oder wenn man zu Boden geht, wieder aufstehen kann, bis ein jeder von euch dazu in der Lage ist…….Beginnt.“ Ohne weiteres Kommando verteilten sich die Feuerschwerter auf die Vierergruppen und zeigten ihnen, was sie tun mussten, wie sie sicheren Stand einnehmen konnten und schickten jeden gnadenlos zu Boden, der anders ihre Lektionen nicht verstand. „Wenn ihr wünscht dürfen sich eure Männer gern an diesen Übungen beteiligen.“ richtete Kari´mar das Wort an Yllas. Valerian sah sich die Listen durch. Er nickte anerkennend und unterschrieb die Anforderungen und Empfehlungen ohne Nachfrage, denn er wusste, sie wurden aus bestem Wissen und Gewissen getätigt. Er hoffte, es blieben genug Rekruten übrig, um die Verluste wettzumachen, vielleicht sogar ein paar mehr um die Wachtruppen zu verstärken. Und nebenbei hatten seine Feldscher etwas zu tun und lernten Verletzungen aus erster Hand zu behandeln. "Oh verzeiht! bis jetzt habe ich den Namen nur gehört und ich habe aus mir unerfindlichen Gründen Probleme mir die traleanischen Namen zu merken, doch bin ich mir sicher, dass mir Eurer in Erinnerung bleiben wird!" Als die Junge Dame sich den Truppen zuwandte betrachtete Yllas relativ unverhohlen ihren Körperbau. Es schien ihm zu gefallen was er da sah, jedoch wischte er die Gedanken wieder beiseite, da er Lianus gut genug kannte, um zu wissen, dass dies eine recht gefährliche Liebschaft werden könnte. Als sie zurückkam und ihn aus den Gedanken riss blickte er kurz zurück auf die anwesenden Gardisten und schüttelte dann den Kopf. "Vielen Dank für das Angebot MyLady Kari'mar, jedoch sind die anwesenden Herren nur Magier, mit Ausnahme von Raziel und dieser ist wohl nicht der geeignete Gegner für die Rekruten, nicht einmal für eure Feuerschwerter." Seine Hand zeigt in Richtung der Stahlstatue. "Raziel und Araesh meinten, sie werden den Rekruten zu gegebener Zeit den Kampf gegen scheinbar unbesiegbare Gegner beibringen. Ich hoffe bis dahin sind Fandor und Brin auch hier." Ein Botenläufer brachte die Antwort von Valerian und unterbrach damit das Gespräch. Kurz überflogen meinte er "Valerian will die Reihen mit diesen Männern füllen. Dann also keine Sonderausbildung! Gut, ich werde sie wohl selbst unterrichten und dann mit Ihnen nach Oberland übersetzten. Ich schlage vor, wir fangen nächste Woche mit der erweiterten Ausbildung an - bis dahin habt ihr sie sicher schon soweit geschliffen, dass sie mir gerne zuhören. 2 bis 3 Stunden täglich sollten schon so einiges bewirken. Beginnend mit Kampf gegen magisch aktive Truppen, über das Halten gegen Schocktruppen bis zum Einmaleins der Sekaiischen Dämonen, sozusagen. Voraussetzung ist natürlich, es passt in Euren Trainingsplan!?" Der Ton machte ganz klar, dass dies alles andere als ein Befehl war, vielmehr schien es ein Vorschlag zu sein. Kari'mar war ihr kommandierender Offizier und so lag es an ihr, die Hilfe anzunehmen oder sie auszuschlagen. „Nur Kari´mar“ erwiderte sie auf seine Anrede. Kari´mar betrachtete das Metallwesen und schien es zu beurteilen. „Das ist gut, ich dachte schon es würde nur an mir bleiben, ihnen zu zeigen was es bedeutet gegen etwas anderes anzulaufen als normale Krieger“ wobei sie Yllas ein undeutbares Lächeln schenkte und ihre Augen einen leicht rötlichen Schein annahmen. „Sobald sie nicht mehr über ihre eigenen Füße stolpern, würde ich mich über die Hilfe eurer Kameraden freuen.“  Nachdem Yllas die Nachricht gelesen hatte und Kari´mar seinen Vorschlag unterbreitet hatte, dachte sie über eine Antwort nach, während um sie herum der Lärm von zu Boden gehenden Männern und ihr Gegrunze zunahm. Die Feuerschwerter arbeiteten methodisch und nutzten jede kleine Schwäche aus um ihre Gegner zu Fall zu bringen. Dennoch konnte sie erfreut feststellen, dass die ersten begannen, das Prinzip zu verstehen. „Alles was ihnen hilft, im Kampf zu überleben ist mir willkommen. Ich schlage vor, dass wir uns zu einem späteren Zeitpunkt zusammensetzen und einen gemeinsamen Übungsplan entwerfen, der auf den Lehren des jeweils anderen aufbaut.“ stimmte sie ihm zu und lies den alten Mann ein paar Informationen zu ein paar der Schüler vermerken. Dann rief sie etwas in einer melodischen Sprache, ihre Krieger änderten den Kampfstil und sofort gingen alle Schüler zu Boden. „Mann soll sich nie zu sicher auf dem Schlachtfeld fühlen. Kann ich sonst noch etwas für euch tun?“


„Werte Kari´mar. Sollte jemand nicht in der Lage sein, in Formation oder Linie zu kämpfen, aber nicht ganz nutzlos sein..... Der Inea Orden hat uns zwei Bolzenwerfer mitgebracht. Diese harren einem Feldeinsatz. Wenn sich geeignetes Personal findet. Ich möchte sehen ob es praktikabel ist, diese beiden Bolzenwerfer den Bogenschützen anzugliedern oder ob wir uns da etwas anderes überlegen müssen. Weiter habe ich die Wurfsterne, die Lianus mir mitgebracht hat, als sehr praktikabel empfunden. Würde es schaden jedem der 80 Kandidaten den Umgang mit diesen Dingern beizubringen?
hochachtungsvoll
VvS“

Ein Bote wollte auf Kari´mar zugehen doch er wurde von `Griesgram´, wie viele den Alten nannten, abgefangen. Er las die Notiz und entschied dann ob er seine Kommandeurin damit jetzt belästigen wollte oder nicht. Kurz darauf stand er neben ihr und überreichte ihr die Notiz. Kari´mar ging die Anfrage durch und verfasste eine knappe Antwort an Valerian, mit der sie den Boten zurückschickte. Gleichzeitig wies sie einen der Feuerschwerter an, spezielle Kisten aus dem Waffenlager auf das Übungsgelände zu bringen. Der Bote klopfte bei Valerian und überreichte ihm einen Zettel. In einer weichen fließenden Schrift stand dort die Antwort auf seine Anfrage, in der wohl für Traleaner typischen, knappen Form, die er schon von Lianus kannte.


„Dem Gesuch der Bolzenwerfer wegen wird entsprochen und erfolgt umgehend. Ausbildung am Wurfstern ist eine Pflichtausbildung.
Ausbildung an schwerer Rüstkleidung, Erstversorgung und stabilem Stand wird exerziert. Abklärung des gemeinsamen Ausbildungsplanes mit Yllas Ketor in Arbeit. Kampftraining in Vorbereitung. Übungswaffen noch nicht erhalten.
Kari´mar“


Je weiter die nächsten zwei Tage voran schritten desto intensiver wurde die Fallschule und es wurden immer mehr Elemente des waffenlosen Nahkampfes eingeflochten. Auch erhielten sie nun endlich die Übungswaffen und konnten damit beginnen, Formationen zu bilden, sowie den Kampf mit Schwert und Schild zu üben. Zwar murrten einige der Männer, doch Kari´mar lies sich nicht erweichen. Solange sie sich nicht davon überzeugt hatte, dass sie wussten, was sie taten, waren ihre Waffen aus beschwertem Holz. Leider waren Bögen schwerer aufzutreiben, so ließ Kari´mar alles was sich dafür eignete zu provisorischen Bögen umformen um den Männern zumindest die Grundzüge des Bogenschießens beibringen zu können. Von diesen traditionellen Waffen abgesehen, machte sie die Männer auch mit Wurfsternen vertraut. Waren sie in unerfahrenen Händen bei weitem nicht so effektiv, konnte man damit dennoch den Feind verletzen, bevor man in den Nahkampf geht oder seine Kameraden auch ohne Bogen aus den hinteren Reihen unterstützen. Immer wieder wechselten sich auch Konditions- und Kampfausbildungen ab. Weder Kari´mar, noch die Feuerschwerter zeigten großes Erbarmen und zwangen die Rekruten zu den ihnen möglichen Höchstleistungen. Ein paar wenige musste Kari´mar aussortieren, warf sie jedoch nicht aus der Einheit sondern kam Valerians Bitte nach und lies sie an den Bolzenwerfern drillen. In unregelmäßigen Abständen erhielten die dafür dankbaren Rekruten eine Pause und wurden dazu genötigt Wasser zu trinken, ob sie wollten oder nicht. „Erschöpfung durch Austrocknung ist genauso gefährlich wie der Gegner selbst“ lautete das Motto und damit gingen die Kellen mit dem Wasser um. Doch Kari´mar wusste auch, dass nur den Körper zu stärken zu wenig war. Immer wieder fanden sich Schaulustige ein und so mancher amüsierte sich über die Fehler und Qualen der Rekruten gar königlich. So kam ihr die Idee diesen Umstand auszunutzen als eine kleine Gruppe schmieriger Kerle am Übungsrand stand und sich johlend freute, wenn wieder einer ihrer Rekruten zu Boden ging. „Ihr findet es wohl amüsant, meinen Schülern beim leiden zuzusehen?“ rief Kari´mar laut und gab Zeichen, die Übungen einzustellen. „Warum auch nicht? Manche von ihnen sind ja auch zu komisch…“ rief einer lachend zurück. „So so, komisch findet ihr MEINE Schüler. Darf ich erfahren warum?“ Der Mann hatte wohl noch keine Geschichten über Kari´mar gehört und so ließ er sich von ihr nur allzu willig Ködern. „Seht sie euch doch an, fallen herum wie Tölpel und sind durch das bisschen Üben jetzt schon hinüber. Ich weiß nicht was du siehst Schätzchen, aber ich seh' hier nur Lämmer für die Schlachtbank.“ „Aaaah, ich verstehe. Na dann haben du und deine Kumpels doch sicher keine Problem zu beweisen, wie gut ihr seid. Mann gegen Mann, ihr gegen meine Jungs. Na, was haltet ihr davon?“ Die Kerle lachten und der, der wohl ihr Anführer war, nickte. „Klar, warum nicht, ich wette, das wird ein Riesenspaß… aber was kriegen wir wenn wir sie besiegen?“ Kari´mar lächelte seltsam „Einen Kuss, na wie wäre das?“ Der Blick der Männer glitt über Kari´mar und etwas Lüsternes lag nun in ihren Augen. „Einverstanden.“ „Solltet ihr aber verlieren….lasst ihr euch hier nicht wieder Blicken“ und dabei wurde ihr Ton schneidend.
Der Anführer grinste. „Einverstanden.“ Und so traten sie heran und legten ihre Waffen ab, das war ein Kampf ohne Waffen und sie würden sie gegen diese Jammerlappen nicht brauchen, witzelten sie. Kari´mars Rekruten sahen finster aus, erschöpft aber finster. Diese Männer machten sich über sie lustig und das war ein Fehler. „Männer. Diese Herrn hier beleidigen euch euren Mutes sowie eurer Bemühungen für jene zu kämpfen, die euch sonst nie bemerken würden…also…wer wird für eure Ehre kämpfen?“ Bevor sich auch nur ein Rekrut rühren konnte, schossen die Feuerschwerter aus ihren Reihen und fielen über die Männer her. Es war nur kurz ein ausgewogener Kampf und schon bald lagen die Maulhelden zu den Füßen der Traleaner im Dreck…und jeder davon wurde in einem brutalen Griff dort festgenagelt. Die Rekruten waren verwirrt, während Kari´mar das Wort erhob und nicht die Feuerschwerter sondern die Rekruten besah. „Warum habt ihr für die Rekruten gekämpft, habe ich euch das befohlen?“ fragte sie laut und mit einem kalten Ton in der Stimme. Einer der Feuerschwerter veränderte den Griff und rammte den Fuß auf den Hals des Mannes der zu seinen Füßen lag. Dann griff er zu seinem Helm und nahm ihn ab. „Nein Tae-Inea Kari´mar. Das habt ihr nicht.“ erklang nun Olmets Stimme. „Warum habt ihr euch dann eingemischt?“ fuhr sie weiter fort. „Weil Feuerschwerter füreinander einstehen Tae-Inea.“ Kari´mar würdigte ihn keines Blickes sondern musterte weiter die vor ihr stehenden und verwirrten Rekruten. „Aber das sind keine Feuerschwerter. Es sind nicht einmal Traleaner.“ „Nein, sie sind weder noch…..NOCH nicht, aber sie haben bereits das Feuer im Herzen und mehr brauchten wir nicht um die Ehre unserer Brüder zu verteidigen, Aiju.“ „Wenn du das sagst, Olmet.“ meinte sie leichthin „Steht nicht so rum, sondern beginnt wieder mit dem Training.“ wobei sie innerlich lächelte. Es wird vielleicht etwas brauchen, bis die Männer begreifen, dass sich diese traleanischen Schinder, die sie bis jetzt kennen gelernt haben, mit ihnen unbemerkt verbrüdert hatten und für sie, die Männer gekämpft haben und nicht für Kari´mar…dann jedoch würde es helfen auch ihre innere Stärke zu finden. Dann blickte sie auf den stöhnenden Mann am Boden „Nimm deine Männer und verschwinde….solange dich Olmet lässt.“ Fluchend und Dreck spuckend verzogen sie sich, aber nicht ohne Kari´mar hasserfüllte Blicke zuzuwerfen. Das kümmerte sie jedoch nicht und hielt ihre Augen auf das Training gerichtet…und sie meinte, in manchen Augen der Rekruten zum ersten mal so etwas wie Stolz zu sehen. „Erinnert mich daran, nie mit euch Karten zu spielen, Aiju“ hörte sie leise neben sich die Stimme des Griesgrams. Kari´mar musste sich darauf konzentrieren, nicht zu grinsen. „War das geplant?“ fragte er weiter genauso leise. „Nein, geplant nicht, aber zu erwarten.“ Der Alte zog an seiner Pfeife „Gar keine Spiele gegen euch…“ und Kari´mar konnte sich nun doch kein Grinsen verkneifen. „Sei so gut und berichte diesem Valerian von dem Vorfall, bevor diese Nichtsnutze ihm Gift ins Ohr träufeln…und noch etwas…erinnere ihn noch einmal an unser Bogenproblem und dass ich zwei Zimmermänner brauche für den Schießstand.“ Der Alte nickte und verließ den Übungsplatz in Richtung Fort. Valerian hörte sich den Bericht in Ruhe an. Er nickte. „Danke für die Information, ich werde ein Auge darauf haben. Und wegen der Zimmerleute, das Gehege vor dem Tor sollte bald fertig sein. Wenn die Maurer die Zimmerleute nicht dringend brauchen, sollten sie Zeit haben, den Schießstand aufzubauen. Geht zu ihnen mit den besten Grüßen. Sie sollen sich Euer System ansehen und wenn möglich bauen. Wir haben ja noch Zeit. Zu der Bogenproblematik......ich kann nur 5 oder 6 Bögen besorgen. Das muss bis auf weiteres ausreichen. Ich bevorzuge echtes Bogentraining. Dann müssen sich die Probanten eben die Bögen teilen. Der alte hörte Valerian zu und unterdrückte den Drang, sich hier in seinem Amtszimmer seine Pfeife anzumachen. Er nickte gelegentlich. "Gut, ich werde es der Aiju ausrichten." er salutierte und wollte gerade gehen als er zögerte "Weiß man eigentlich wo dieses Tralea liegt oder ob die hier das ganze Volk wiederspiegeln? Na ja...egal, sie kämpfen zum Glück auf unserer Seite." wo sich in den grummelnden Ton des Mannes ein gewisser Respekt eingeschlichen hatte "Sonst noch etwas, das ich ihr berichten sollte?" "Ich werde mir in ein oder zwei Tagen ein Bild von den Rekruten machen....das könntet Ihr ihr noch ausrichten...und ich werde es direkt an Ihre Exzellenz weiterberichten, sie möchte persönlich berichtet haben...das sollte eine Information sein, die für die Rekruten nicht uninteressant ist." Valerian setzte dabei ein wissendes Lächeln auf. "Wer weiß, vielleicht bringt sie ihnen bis dahin sogar noch das fliegen bei" wobei der Alte grinste. Dann salutierte er noch einmal und machte sich wieder auf den Weg zurück zum Trainingslager. Einige Zeit später traf Yllas auf dem Trainingsgelände ein und überreichte Kari'mar einen Entwurf für das Training in der zweiten Woche. Zwischen den Blöcken, die das Trainingsprogramm darstellten waren halbstündige Vorträge über Magie, Kampftaktik und Dämonen vorgesehen. "Das sollte euren Trainingsplan nicht aushebeln und die Männer haben genug Zeit dazwischen, um nicht mit Information überladen zu werden. Seht ihn Euch in Ruhe durch und lasst mich etwaige Änderungen wissen!" Er wollte sich offensichtlich gerade umdrehen und weggehen, als ihm etwas einzufallen schien und er Kari'mar mit einem Lächeln fragte: "Ach ja, wen muss ICH eigentlich verprügeln, um mir den Kuss von Euch zu verdienen?" Der Alte hatte ihr längst die Nachricht von Valerian übermittelt, betreffend die Bögen und seinen Besuch. Zweiteres war ihr ein Dorn im Auge, aber es war sein gutes Recht. Sie würde die Männer bis dahin so weit schleifen, dass sie auch einen halbwegs guten Eindruck machen würden, für die wenigen Tage des Trainings bis jetzt. Dann kam Yllas und überreichte ihr seine Pläne, die sie nickend entgegennahm. „Ich werde sie studieren und euch meine Änderungswünsche bekannt geben. Auch werden es mehr Schüler sein, als ihr vielleicht gerade rechnet…denn ich werde jeden der Feuerschwerter, der keinen Dienst versehen muss, ebenfalls diesen Studien unterziehen…auch für sie ist es lebenswichtig, den Feind zu kennen.“ Dann richtete sie wieder ihre Aufmerksamkeit auf das Training, als Yllas seine Frage stellte. Ihre Augen fixierten seine und sie wirkten als wäre ein dunkles Feuer in ihnen, doch sie lächelte ihn an „Das werdet ihr sehen, wenn ich ihn euch gebe“ antwortete sie darauf nichtssagend. Und machte sich daran, eine neue Lektion für die Männer anzukündigen. Lianus betrachtete das Training aus der Entfernung. Er wusste, dass sich Kari´mar nicht gern über die Schulter sehen lies und so überließ er ihr die Ausbildung gänzlich….er wäre ihr nur im Weg. So machte er sich nach einer kleinen Pause wieder an das, was er von den Dingen die er konnte, am meisten liebte. Er griff sich einen der glühenden Rohlinge und begann eine weitere Klinge zu formen.
Diese fast meditative, monotone Arbeit hatte etwas Beruhigendes, was er im Moment sehr schätzte. Am Abend, nachdem selbst der zäheste der Rekruten auf seinen Schlafplatz gefallen war, begann Kari´mar damit, sich um ihre Ausrüstung zu kümmern. Sorgfältig untersuchte sie ihre Ledermontur nach Schwachstellen und lies ein spezielles Öl einwirken. Auch ihre Waffen untersuchte sie auf alle möglichen Arten von Beschädigungen, die im Kampf ihren Tod bedeuten konnten. „Darf man eintreten, Aiju?“ „Komm rein.“ erklang es von innen und der Alte betrat steif ihr Zelt. Er stutzte für einen Moment über den Umstand, seine Kommandantin so leicht bekleidet vor sich zu haben, räusperte sich kurz und versuchte wo anders hinzusehen. „Die Männer schlafen alle und die Feuerschwerter haben ihre Wachrotation durchgeführt. Die Holzstangen für das Lanzentraining liegen im Versorgungszelt und ich habe einen Zimmermann gefunden, der uns hilft, bei dem Schießstand.“ Wobei er krampfhaft auf eine grobe Liste blickte, die er in der Hand hielt. Kari´mar sah kurz auf, bemerkte das Verhalten ihres Adjutanten und dann erst, wie sie auf ihn wirken musste.
Sie grinste und zog sich von ihrer Schlafstätte eine Decke über die Schultern. „Besser?“ Der alte sah sie verwirrt an und verstand. „Wie man's sieht, Aiju.“ versuchte er zu feixen wurde aber gleich wieder ernst.„Wie sehen eure Wünsche für morgen aus?“ Kari´mar überlegte kurz. „Formationskampf. Wir jagen sie morgen zum ersten Mal gegen meine Krieger und sehen zu, wie sie sich halten und ob die Gruppenführer ihre Männer im Griff haben.“ „Sonst noch etwas?“, fragte er. „Ja, wie stehen die Wetten?“ Der Alte grinste. „Hartmut ist momentaner Favorit, zumindest glaubt er das“ „Männer.“ Der Griesgram sah sie mit einem Ausdruck an, den sie an ihm noch nicht kannte. Es hatte etwas von dem Ausdruck, den Lianus verwendete wenn es um Familie ging. „Sie verstehen eben nicht, dass eine so schöne Frau wie ihr keinen Mann in ihrer Schlafstatt duldet. Und so kämpfen sie darum, wer es wohl doch schaffen könnte. Seht es ihnen nach, mein Kind…“ der alte stockte „Aiju, meinte ich, Aiju, nicht Kind.“ Stammelte er nun leicht vor sich hin. Kari´mar mochte ihn seltsamerweise, obwohl er auch ein Mann war und lächelte nur. „Geht Schlafen, morgen wird ein harter Tag für unsere Rekruten und damit auch für uns, die wir Händchen halten müssen.“ Der alte nickte erleichtert „Ja, gute Nacht, Aiju.“ und verließ das Zelt. ´Wenn sie genug Kraft haben über so etwas nachzudenken, haben sie eindeutig noch zu viel Energie.´ dachte sich Kari´mar und nahm sich vor, morgen die Gedanken der Rekruten auf ganz andere Dinge zu lenken. Bevor sie die Rekruten unsanft aus dem Schlaf reißen würde, ließ sie das Trainingsgelände mit Wasser aus dem Meer in einen glitschigen Matsch verwandeln. Als alles fertig war, wurden die Rekruten mit dem Aufwachruf geweckt und im Alarmtempo aufgescheucht. Obwohl man ihnen die Strapazen der vergangenen Tage ansah und sie erschöpft waren, machten sie so schnell sie konnten und fanden sich am Übungsplatz ein. Noch bemerkten sie nichts vom feuchten Boden und Kari´mar stellte erstaunt fest, dass manch einer der Rekruten ein rotes Symbol auf seiner Sackrüstung trug. Es sah aus wie eine grobe senkrechte Wellenlinie. „Scheint wohl als würden ein paar die Geste eurer Männer erwidern.“ erklang neben ihr die Stimme des Alten. „Scheint so.“ erwiderte sie knapp und richtete dann das Wort an die Rekruten. „Heute wird für euch ein harter Tag. Zeigt was ihr gelernt habt und dass ich mich nicht in euch getäuscht habe.“ erklang laut und fest ihre Stimme. „Der Feind hat euch entdeckt und greift euch an. Ihr seht ihn ebenfalls und nehmt Verteidigungsposition ein.“ erläuterte sie um was es ging. „Gruppenführer, es liegt an euch, eure Männer beisammen zu halten und zu führen. Und denkt daran, einzeln seid ihr verwundbar…….UTALIA!!!!“ brüllte sie und aus dem nahen Wald erklang die Erwiderung. Ein donnerndes „Utalia“ und dreißig Feuerschwerter stürmten in perfekter Formation mit Holzschwertern und Lanzen ausgestattet auf die überraschten Rekruten zu. Zögerlich und unschlüssig gaben die Gruppenführer Befehle und versuchten eine Verteidigung aufzubauen. Da waren die Feuerschwerter schon bei ihnen und zerfetzten diese. Weder Kari´mar, noch jemand anders gab den Rekruten Befehle, wie sie den Feuerschwertern begegnen sollten. Einerseits bestrafte sie Kari´mar über die Wetten, die liefen, andererseits wollte sie sehen wie die Männer sich bei Stress und in ungewohnten Situationen behaupten konnten. Immer wieder griffen die Feuerschwerter an und der Boden unter den Kämpfern verwandelte sich langsam in Morast. Auf hartem Boden konnte jeder Kämpfen, hier jedoch wurden alle Sinne der Rekruten gefordert. Kari´mar erteilte einen knappen Befehl und die Feuerschwerter gingen in eine Verteidigungsposition über „Worauf wartet ihr, dort ist der Feind, holt ihn euch!“ gab sie nun den Rekruten den Befehl zum Angriff. So war der ganze Vormittag ein abwechselndes Verteidigen und Angreifen. Der alte Mann warf einmal ein, dass er es nicht ganz richtig fand, die Rekruten sich selbst zu überlassen. „Ich will, dass sie bereits jetzt damit anfangen, ihren eigenen Kopf zu gebrauchen. Ich habe keine Ahnung wie kompetent oder unfähig ihre zukünftigen Kommandanten sein werden und wir in Tralea haben einfach zu wenig Ressourcen um es uns leisten zu können, dass unsere Krieger nicht mitdenken. Ja, sie bekommen heute höllische Prügel, aber sobald sie anfangen als Einheit zu funktionieren und die Feuerschwerter zurücktreiben beginnen… haben sie es selbst geschafft und nicht der erfahrene Ausbildner und wenn du genau hinsiehst… siehst du was ich meine.“ Kari´mar deutete auf eine Gruppe Männer die von ihrem Kommandanten eisern zusammengehalten wurden und es sogar geschafft hatten einen der Feuerschwerter aus der Formation zu reißen und auf den Boden zu legen. „Wenn ihr meint, Aiju, die Heiler zumindest werden heute wieder viele Übungslektionen erhalten…“ wobei er skeptisch an seiner Pfeife zog.  Die Ausbildnerin der Heiler war um die 30 Jahre alt. Sie hatte braunes, langes Haar und es begannen sich darin leichte Graue stellen zu zeigen. Sie wurde Gudrun genannt und beugte sich über eine der Aspirantinnen, die bei einem der Rekruten kniete und seinen Arm begutachtete. Der Arm stand ungesund nach außen und der Soldat stöhnte unter Schmerzen. „Also Arsinia, was würdest du als erstes machen?“ Die junge Frau schaute ein wenig hilflos auf den Soldaten dann auf den Arm. „Nun Doctora, ich würde zuerst den Arm einrichten...“ Die Tutorin lächelte ein wenig schief. „Weisst du denn schon wie genau der Arm gebrochen ist, welche Knochen versehrt und welche ganz sind? Ob der Knochen gesplittert oder gerade gebrochen ist? Arsinia schluckte, griff nach dem Arm um das Hemd hinunterzstreifen und der Soldat stöhnte sofort auf. Erschrocken ließ sie den Arm los, welcher auf ihrem Schoß landete und den Soldaten noch einmal aufstöhnen ließ. Die Turorin seufzte unmerklich und kniete sich neben Arsinia. „Arsinia, keine Scheu. Er hier hat nur einen gebrochenen Arm. Wenn er hier verblutend liegen würde, würde jede Sekunde zählen um herauszufinden, was ihm fehlt. Sein Leben würde in deinen Händen liegen. Schmerzen zeigen nur, dass er noch am Leben ist und solange er ruhig liegen kann oder dich versteht, ist er nicht in Gefahr. Leg die Scheu ab, du wirst sie nicht brauchen und sie dir auch nicht leisten können. Komm, ich zeige dir wie du am besten die Knochen abtastest.“ Mit diesen Worten führte sie die Hand der jungen Frau über den Arm des Soldaten, der bei jeder Bewegung zusammenzuckte und mit großen Augen die beiden Heilerinnen anstarrte.  Kari´mar ließ die Rekruten den ganzen Vormittag unter diesen Bedingungen gegen die überlegenen Feuerschwerter angehen. Nach einer knapp bemessenen Pause betete sie ihnen jeden Fehler vor, den sie gemacht hatten und wie sie in dieser Situation handeln hätten sollen.
Für manch einen war es erschreckend was ihr Aiju gesehen und vor allem auch gemerkt hatte. „Nun drehen wir den Spieß um. Ihr werdet in zwei Gruppen aufgeteilt und von Feuerschwertern kommandiert. Die Gruppe die heute Nachmittag die meisten Siege für sich verbuchen kann, Siege mit den niedrigsten Verlustzahlen in den eigenen Reihen wohl gemerkt, wird morgen einen freien Tag erhalten. Olmet, lass sie antreten und beginnt.“ Die ersten Kämpfe waren noch gezeichnet von Erschöpfung und Chaos, doch die Feuerschwerter griffen durch und langsam begannen die Rekruten beider Seiten langsam wie eine Einheit zu funktionieren und die Kämpfe fingen an, spannender zu werden. „Nur eine Seite einen freien Tag Aiju? Verzeiht, aber die Männer brauchen alle ruhe, sie sind alle erschöpft.“ Kari´mar nickte kaum merklich „Ich weiß, aber es ist ein Ansporn und ich habe ja auch nicht dazu gesagt, welchen Dienst die andere Gruppe versehen muss.“ wobei sich ihr listiges Lächeln auf dem Antlitz zeigte. „Ihr wisst hoffentlich, dass ihr mir immer Angst einflößt wenn ihr so lächelt?“ Kari´mar musste nun lachen und beide beobachteten dann wieder die Fortschritte ihrer Rekruten. Gudrun lehnte an einer der vielarmigen Holzkonstruktionen, die zum Üben mit dem Schwert gedacht waren. Sie beobachtete das Training der Männer und Frauen, die einmal das Banner Damiaros‘ tragen sollten. Die Rekruten waren erschöpft und abgekämpft, aber in ihren Augen sah sie immer noch den Kampfgeist, den sie früher so vermisst hatte. „Nun,“ dachte sie, „Dann werden auch wir unseren Beitrag leisten.“. Sie erneuerte den Inhalt der Wasserkrüge, wusch die Wundfetzen aus, die die Rekruten zur Erstversorgung kleiner Wunden benutzten und machte sich dann wieder an die Arbeit ihren eigenen Schülern das Geheimnis der Muskeln ein wenig näherzubringen. Wie versprochen erhielten diejenigen, die der Gruppe mit den meisten Siegen und den wenigsten Verlusten angehörten, einen Tag frei. Es wurde ihnen gestattet sich im Fort frei zu bewegen und sich ihren Tag so zu gestalten, wie sie es wollten. Solange sie sich immer im Klaren darüber waren, dass sie am nächsten Tag wieder hart angefasst wurden und keine Gnade für einen Brummschädel zu erwarten war. Die andere Gruppe machte nur eingeschränkten Dienst und kümmerte sich um ihre Übungsausrüstung. Flickte Stoff, ersetzten Übungswaffen und alles, was Kari´mar noch einfiel. Es gab vereinzelten Kameradschaftlichen Spott unter den Rekruten und sogar welche, die denen, die Dienst schoben, bei der Arbeit halfen. Kari´mar war für den Moment zufrieden. Sie nickte und ging dann zu den wartenden Zimmerleuten denen sie detailliert erklärte wie sie sich ihren Bogenstand vorstellte. Die Handwerker sahen sie etwas verwirrt an, fügten sich jedoch, da sie wussten, dass diese junge Frau vor ihnen völlig freie Hand hatte, was die Ausbildung betraf. Valerian blickte zufrieden auf die Ausbildungslisten. Kari`mar verstand ihr Handwerk. Jetzt hoffte er, dass der damiarnische Stab sein Handwerk ebenfalls verstand, wenn er die neuen Truppen in wenigen Monaten übergeben bekommen würde. Gudrun las den Brief sorgfältig. Valerian hatte ihn ihr zukommen lassen. Sie sammelte ihre Azubis vor der Nachmittagsausbildung und las ihnen den Inhalt vor. Wie versprochen wurde der folgende Tag und die Tage danach wieder zu einem quälenden Martyrium. Aber es schweißte die Rekruten zusammen. Langsam hat sich etwas wie ein Selbstbewusstsein gebildet und das machte sie stärker. An diesem Tag war selbst der Alte erstaunt, denn anstatt die Rekruten wecken zu müssen kratzte er sich am Kopf, sie bereits angetreten auf dem Übungsgelände vorzufinden. Er grinste und machte keinen Hehl daraus, wie stolz er auf sie war. Auch Kari´mar zeigte ihre Anerkennung. „Sieht so aus als würde Olmet ja doch Recht haben, wie es scheint“ sagte sie sich selbst, aber laut genug, dass es die Rekruten auch mitbekamen. „Heute“ begann sie ihre Ansprache „wird ein besonderer Tag. Ihr habt viel gelernt in den vergangenen Tagen. Ihr wurdet geschunden und gequält. Man hat euch das Wissen über den Feind und alles Mögliche, das euch am Leben halten soll, gelehrt.“ Fuhr sie fort. „Doch eines hat man euch noch nicht nehmen können, die Furcht. Wir können euch noch so vieles lehren, aber wenn ihr erstarrt im Angesicht unseres grässlichen Feindes werdet ihr verlieren Und ich kann es nicht ausstehen, MEINE Schüler sterben zu sehen. Aus diesem Grund werde ich euch heute die steinerne Furcht nehmen. Und mein Bruder wird mir dabei helfen.“ Wie auf ein Stichwort trat Lianus neben seine Schwester. „Heute sind nicht die Feuerschwerter oder eure Kameraden eure Gegner, heute werden wir es sein, die Finsternis. AUFSTELLUNG!!!!“ brüllte sie und zog zwei Holzschwerter. Lianus nahm das Schwert, das ihm der alte Mann reichte und zeitgleich überzog sie beide eine wild fauchende Aschenrüstung, mit einem Vogelkopf, der die verwirrten Schüler aus feurigen roten Augen anstarrte. Beide stürmten vor, da sie eigentlich den Rekruten genug Zeit gelassen hatten, sich auf den Angriff vorzubereiten und sie pflügten durch die Reihen. Der Schock über die Verwandlung ihrer Lehrerin, auch wenn sie davon gehört hatten, war zu viel für manche und sie waren wie versteinert. Erst die harten Schläge die diese beiden Ausgeburten der Hölle unter ihnen verteilten brachten wieder Leben in sie. „TOT TOT TOT“ fauchte Kari´mar bei jedem Schlag der saß „Kämpft endlich und beweist mir, was in euch steckt“ Kari´mar war völlig bewusst, dass die Rekruten ihnen an Geschwindigkeit und Körperkraft weit unterlegen waren, ein Sieg hier für sie war nicht das Ziel dieser Übung. Einzig ihnen die Furcht zu nehmen war es, worauf es ihr nun ankam. Zwei Mal, drei Mal jagten sie durch die Reihen und von mal zu mal wurde der Widerstand stärker „GUT! Na endlich!“ rief sie während ihre Schwerter neue Ziele fanden….und dabei immer häufiger auf Holz als auf Leiber schlugen. Ein vogelartiger Ton erklang und beide Tae-Inea wirbelten aus den Reihen der Rekruten und die Rüstungen zerstoben. Vor ihnen standen von schmerzen gequälte Krieger, die um Atem rangen. „Na also, es geht doch. Und jetzt machen wir ernst.“ Ein Signal erklang und aus allen Richtungen stürmten brüllend und kreischend seltsamste Kreaturen auf die Rekruten ein. Kari´mar hatte heimlich Masken und einfache Kostüme machen lassen die den Dämonen ähneln, so weit das eben ging und lies die Feuerschwerter, die zwar nicht begeistert waren, aber es dennoch taten, in diesen Kostümen nun die Rekruten attackieren. Dieses Mal jedoch reagierten die Rekruten schneller und auch wenn manches Beinkleid sich verdunkelt hatte, so kämpfte doch ein jeder und keiner wurde niedergestreckt, weil er vor Angst erstarrte. „So eben ist ihre Lebenserwartung um eine Latte gestiegen.“ brummte der alte nun neben Kari´mar und zog an seiner Pfeife. „Wollen wir es hoffen.“ Valerian stand während der Übungen ein wenig abseits an einen Baum gelehnt. Er kaute auf einer Art Pflaume und beobachtete die Rekruten, Feuerschwerter und deren Übungen. Er seufzte kurz, kniff die Augen zusammen und nahm einen weiteren Biss von der dunkelblauen Frucht, als sich von der Seite Gudrun näherte. „Das Schicksal möge euch wohlgesonnen sein, Lorith.“ Sie lächelte und legte ihm die Hand auf die Schulter. Valerian sah seine Ausbildnerin an, nickte zurück und rang sich ein Lächeln ab. „Cyrsine zum Gruße, Gudrun.......wie geht es dir heute?“ „Die üblichen Kleinigkeiten, aber nichts ernstes. Einer meiner Heiler hat sich abgesetzt. Ich habe ihn suchen lassen, aber er hat wohl die Erzählungen mitbekommen. Cabeza, ich habe die Listen gesehen.“, antwortete sie ihm. Valerian sah wieder die Rekruten an. „Dreißig Prozent Verluste in einer einzigen Schlacht. Und das waren keine einfachen Soldaten, das waren die schwer gepanzerten Damiaraner, die Elite.“ Er hielt kurz inne, „Und sie hatten göttlichen Beistand, massivst, und trotzdem. Ein Drittel von ihnen ist tot oder verkrüppelt.“ Gudrun sah von ihm zu den Rekruten, dann wieder zu ihm. „Du glaubst das hier ist zu wenig?“, fragte sie. Valerian regte sich einen Augenblick nicht, zuckte dann leicht mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, Gudrun, ich weiß es nicht. Alles was ich weiß ist, dass ich, ich meine wir, die Prinzessin, Damiaros wahrscheinlich mehr als ein Drittel von ihnen nach einer Schlacht verloren haben wird. Wenn ich die Verbündeten nicht dazu bekomme, endlich gemeinsam zu arbeiten.“ Gudrun lächelte müde als sie endlich verstand. „Lorith, Valerian, du kannst es nicht verhindern. Du tust hier schon weit mehr, als es deine Pflicht wäre. Ich rate dir, als dein Arzt, nimm dich ein wenig zurück. Ansonsten haben dich die Dämonen besiegt, bevor sie dich auch nur angegriffen haben. Und diesen Verlust können wir uns nicht leisten, nicht jetzt, wo es nach SEKAI gehen soll.“ Valerian sah weiter den Rekruten zu. Beide standen schweigend nebeneinander. Schließlich setzte er an: „Du hast Recht. Aber jetzt kommt auch noch der Aufbau der Schule hinzu, die zweite Charge der Heiler für das Lazarett muss begutachtet und eingewiesen werden. Der Lehrplan für Schule und Lazarett abgeglichen und verfeinert werden. Ich kann jetzt nicht weg, nicht sofort, nicht gleich.“ Gudrun nickte langsam, stellte sich vor ihn, zog seinen Kopf nach unten und legte ihre Stirn auf seine. „Warte damit nicht zu lange, Lorith, Cyrsine verlangt viel, aber sie verlangt das hier nicht.“ Valerian schloss die Augen, nickte leicht und löste sich von ihrer Stirn. Sie blickte ihn an und ein Lächeln huschte über ihrer beider Lippen. Dann ging sie zurück zum Verbandplatz, wo sich ihre Heiler um einen Verletzten kümmerten, der von seinen Kameraden auf einer Bahre gebracht wurde. Valerian beobachtete das Training weiter auf der Pflaume kauend. Kari´mar rief einen kurzen, einfachen Befehl den sie ihren Schülern in Hamrun beigebracht hatte zu und dutzende Pfeile surrten von den Sehnen. Ein Hölzernes pochen erklang und die Pfeile trafen ihr Ziel. Die Bogenschützen unter den Rekruten standen vor der Konstruktion die Kari´mar für sie errichten hatte lassen und versuchten die schwierigen Ziele zu treffen die sich ihnen boten. Der Schießstand bestand aus einer Ansammlung von Stangen, auf denen grobe Holzköpfe montiert waren und die von den Seiten her bedient wurden. Sie wurden in der Waag- und Senkrechten bewegt und stellten, nach der Erläuterung ihres Ajius, die Hinterköpfe der im Nahkampf kämpfenden, eigenen Männer dar. Hinter diesen Reihen aus sich bewegenden Holzköpfen waren die Zielfelder, die ebenfalls bewegt werden konnten. Kari´mar hatte ihnen eingeschärft, dass es nicht genügen wird, ein unbewegliches Ziel zu treffen und schon gar nicht, wenn zwischen ihnen auch noch die eigenen Männer stehen. Davon abgesehen, ließ sie die Bogenschützen bewusst üben, während hinter ihnen Nahkämpfe ausgetragen wurden. Am Anfang fanden nur wenige Pfeile die richtigen Ziele und allzu oft wurde der Kopf eines Kameraden getroffen. Manche lernten schneller, Bewegungen voraus zu ahnen, manche langsamer. Und manchen nahm Kari´mar den Bogen weg und reihte sie unter den Lanzenmännern ein. Wieder erklang der knappe Befehl und ein Surren war zu hören. Eine zweite Reihe, die einen Schritt weiter vorne stand, auch um den Bogenschützen noch mehr das Gefühl zu geben, mitten im Geschehen zu sein, waren die Wurfsternträger. Auf einen anderen Befehl warfen sie ihre Klingen und versuchten, ebenfalls durch den Wald an Köpfen zu gelangen, ohne einen der ihren zu treffen. Ein unaufhörliches schlagen auf Holz war zu hören und war die Konstruktion anfangs belächelt worden, sahen nun selbst ein paar der erfahreneren Bogenschützen im Fort dem Treiben interessiert zu. Yllas trat an die Seite von Kari'mar, Lianus und dem Alten und meinte fragend: "Stört es jemanden, wenn ich ein Examen abhalte - schließlich müssen sie sich genau in solchen Situationen an das Erlernte erinnern!" die Frage war anscheinend rhetorisch gewesen, denn Yllas ging auf den ersten Rekruten zu und stellte sich hinter ihm auf: "Deine Waffe prallt von diesem Gegner ab, als würdest du auf Stein schlagen - Was machst du?" Der Rekrut fuhr herum und sah den Magier aus verwunderten Augen an, bis der nächste Treffer des Feuerschwertes ihn aus seiner Überraschung riss, er wieder in Verteidigungshaltung ging und brüllte: "Ich fordere Magie an!" Er ging weiter und fragte zwei, die gerade gegen einen "Dämonen" kämpften: "Ein Cro-Priester will durch euren Schildwall nach vorne in die Feindesreihen - was macht Ihr?" sofort antwortete einer der beiden "Wir begleiten ihn, um ihn zu schützen." Yllas Stab traf die Kniekehle des Rekruten und lies ihn einknicken und ohne seine Deckung machte das Feuerschwert kurzen Prozess. Der zweite antwortete richtig: "Meinem Vorgesetzten melden lassen, und auf Befehle warten. Dafür sorgen, dass der Schildwall hinter uns wieder geschlossen wird!" "Richtig." So ging Yllas immer wieder durch die Reihen und stellte die verschiedensten Fragen, notierte richtige Antworten in einem Buch und ahndete falsche Antworten. Nach einiger Zeit ging er zu Kari'mar zurück, nickte ihr zu und meinte: "Hervorragende Arbeit! Aus denen sind inzwischen Soldaten geworden. Wenn Ihr das nächste Mal Vergünstigungen oder freie Tage verteilt, könnt ihr von mir noch ein paar Flaschen Met dazugeben. Habt ihr eigentlich schon gegessen? Ich werde dann etwas kochen und ihr seid natürlich eingeladen. Bei der Gelegenheit könnte man dann gleich den Trainingsplan weiterbesprechen..."  Kari´mar nickte Yllas zu. Sie würde sich etwas Besonderes ausdenken, womit sich die Rekruten den Alkohol verdienen mussten. "Normalerweise wäre die Ausbildung nicht so schnell und hart, aber Zeit ist wohl ein Luxus den ich nicht habe, darum wende ich jeden Trick an, den ich kenne, um sie auf den Kampf vorzubreiten" Ihr Blick lag auf den Rekruten. "Als sie hier das erste mal aufgereiht standen, waren sie ohne Inhalt" sie betrachtete einen Kampf näher in dem die Rekruten von Leidenschaft erfüllt einen ihrer Feuerschwerter in ernste Bedrängnis brachten "Nun haben sie wieder etwas, an das sie glauben können und für das es Wert ist, zu kämpfen" dann blickte sie Yllas an "Die gefährlichsten Krieger auf einem Schlachtfeld. Diese Hürde wäre geschafft...jetzt müssen sie nur noch am Leben bleiben." Ohne auf seine Einladung wirklich zu antworten folgte sie ihm. "Die Kameraden, die ihr mir anfangs in Aussicht gestellt habt....es wird Zeit ihnen nicht nur Masken und einen wütenden Lehrer vorzusetzen...wenn Ihr es einrichten könnt, würde ich morgen mit der nächsten Stufe beginnen und sie sollten ruhig auch einmal mit verschiedenen magischen Angriffen konfrontiert werden." Dass sie erwartete, dass dabei keiner ihrer Männer ums Leben kam, brauchte sie gar nicht erst explizit anzuführen, ihre Hand über ihren Schülern war bereits weithin bekannt. Dann gab sie Yllas Gelegenheit, seine Ideen einzubringen und seine Pläne anzuführen.
"Wie schmerzhaft soll‘s denn werden?" Yllas geleitete Kari'mar ins Lager der Garde und bedeutete ihr Platz zu nehmen "Fandor und Raziel haben sich schon bereit erklärt, die Rekruten etwas zu fordern und Krutor und ich werden mit Beherrschungen die Wirkung von Kampfzaubern simulieren - den einen oder anderen werden wir benutzen, damit die Rekruten einmal sehen, was da wirklich auf sie zukommt. Araesh wird mit seinen Schutzzaubern unsere erste Linie sozusagen unverwundbar halten, nicht, dass ich glaube Raziel und Fandor wären von den Trainingswaffen zu beeindrucken, aber die Illusion ist so noch erdrückender. Die Restlichen, und so hoffe ich eure Feuerschwerter, werden als unendliche Heermassen fungieren, die erst abebben, wenn Krutor und ich aus dem Manöver entfernt sind." Dabei stellte Yllas eine Pfanne auf das Feuer und begann Zwiebel und Pilze anzubraten, auf den Rost daneben legte er Steaks und lies sie kurz von der Flamme küssen und anschließend neben dem Feuer rasten.
"Ich habe mir auch schon ein nettes Manöverszenario überlegt: Wir lassen sie den Kampf der hier stattgefunden hat nachkämpfen. Von der Früh an müssen sie versuchen, das Ford zu erobern und anschließend müssen sie es verteidigen bis am Morgen Verstärkung eintrifft. Wir kennen den Feind und werden Ihnen entsprechende Angriffstrupps zusammenstellen. Die Rekruten bekommen ein paar Trainingswaffen als magisch markiert und einige Einmalfoki. Und dann sind sie auf sich allein gestellt. Schauplatz wird das hintere Tor. Wie klingt das für Euch? Und wie möchtet ihr euer Steak? Blutig, medium oder durch?" Kari´mar suchte sich intuitiv den Platz aus um sich zu setzen, an dem man sich ihr nicht nähern konnte, ohne dass sie es bemerken würde.
Sie sah ihm beim kochen zu, wobei ihre Miene keine Deutung zuließ, woran sie dachte. „Keine Komplettausfälle oder lange Lazarettzeiten, das können wir uns nicht erlauben. Ansonsten haben eure Männer freie Hand und können Dummheiten bestrafen.“
Legte sie die Spielregeln fest. „Auch würde eine Demonstration der realen Bedrohung nicht schaden. Wir sollten sie einmal mit einer magischen Rüstung vertraut machen und einen gewaltigen Zauber über ihnen niedergehen lassen. Lieber beginnen sie hier zu wimmern als auf dem Schlachtfeld. Ob nun ich sie in Feuer tauche oder ihr in Eis…..einzig der Effekt zählt“ fuhr sie sachlich fort als würden sie darüber sprechen, wie man Blumen pflanzt und nicht darüber, über armen Seelen die Hölle zu öffnen. Dann nickte sie. „Das Manöver gefällt mir und nach dem wir das Areal zugesichert bekommen, wird es stattfinden. Ich betraue euch mit dem Kommando über die Angreifer und die Feuerschwerter werden eure Befehle ausführen….seht euch nur in eurer Wortwahl vor, traleanische Krieger agieren sehr oft wortwörtlich.“ Zum ersten Mal lächelte sie „Ein `fegt das Tor weg` könnte selbst in einem Manöver zu einer sehr realen Umsetzung führen.“ Dann verschwand das Lächeln wieder. „Aber ich erachte es auch als eine gute Gelegenheit wie sie mit dem Druck auf dem Schlachtfeld umgehen wenn es nicht so kommt wie gedacht. Sie erhalten die Information, dass am Morgen des nächsten Tages die Verstärkung eintreffen wird und sie bis zu ihrem Eintreffen durchhalten müssen, doch diese Verstärkung wird nicht vor dem Mittag des Tages darauf erscheinen.“ In ihren Worten lag keine Boshaftigkeit. „Ich will wissen welcher der Gruppenführer unter diesen Bedingungen etwas taugt und wer sich als Anführer herauskristallisiert. Zwar wäre mir ein kleines verlassenes Areal lieber um die Trostlosigkeit ihrer Situation zu verstärken, aber zur Not tut es auch das hintere Tor. Was haltet ihr von der Adaption?“ Dann blickte sie auf das Fleisch und unterdrückte die Aussage, dass es bei ihrer Wesenheit keine Rolle spielt, wie gut es gekocht war. Stattdessen schenkte sie ihm ein freundliches Lächeln „Medium bitte.“  "Adaption?? Woran hättet ihr gedacht?" Der Magier wirkte sehr interessiert "und was die Trostlosigkeit der Situation betrifft - dafür hätte ich schon etwas anderes in Gedanken gehabt. Aber das wollte ich ihnen erst beim nächsten mal antun." Yllas deutete mit der Kochgabel hinaus aufs Meer wo eine kleine Insel aus der Flut ragte. Wobei der Ausdruck Insel wohl bei weitem übertrieben war - es handelte sich um einige Felsen, zwischen denen eine Sandbank entstanden war. "Seht ihr die Felsen da draußen? Einer der Matrosen meinte vor einigen Tagen in der Taverne, dass man dort ein Leuchtfeuer aufstellen sollte. Das würde angeblich beim navigieren helfen. Und genau das lassen wir sie machen - sie müssen ein Landungssignal für einen griffonischen Batterieangriff aufbauen und halten. Mal sehen, wie sie damit zurechtkommen, wenn sie zwei Tage da draußen sitzen und in unregelmäßigen Abständen Angriffe stattfinden. Aber das ist eine andere Geschichte, außerdem hätte ich da noch gerne die Unterstützung einiger Schiffe." Dann servierte er das Essen und holte aus seiner Tasche eine Karte hervor "Hier in der Nähe gibt es eine kleine Klamm, die könnte man innerhalb einer oder zwei Stunden mit einem Verteidigungswall versehen." er deutete auf eine Stelle der Karte die bereits eingekreist war "würde euch das besser gefallen?"  „Die Adaptionen hinsichtlich Ort, Länge der Übung, dass ihr das Kommando über die Feindtruppen erhaltet, ebenso der Umstand ihnen nicht nur die Wirkung von großen Zaubern zu zeigen, sondern sie an ihnen selbst zu demonstrieren…“ Erläuterte sie noch einmal mit einem Blick, aus dem man kurz schließen konnte, dass sie sich fragte, ob er ihr überhaupt zuhörte. Sie rief sich die Insel in Erinnerung und nickte „Für diese Übung müssen wir uns noch vergewissern, dass alle schwimmen können.“ Ergänzte sie „Die Rekruten hier werden wahrscheinlich alle schwimmen können, aber ich stütze mich ungern auf Vermutungen. Die Feuerschwerter sind hier das größere Problem, Tralea ist für vieles bekannt, aber nicht gerade für die Möglichkeiten in Wasser zu ertrinken…..“ Was Yllas wieder ins Gedächtnis rief, dass Tralea ein sehr trockenes Land am Rand einer Wüste war. Sie nahm dankend das Essen entgegen und betrachtete die Karte. „Eine gute Gelegenheit ihnen auch gleich die Errichtung einer Verteidigungsanlage beizubringen. Wenn traleanische Krieger etwas können, dann Verteidigungsanlagen bauen.“ Sie nickte „Ja das gefällt mir und die Rekruten haben dann gleich auch eine höhere Motivation…sie wollen mir ja beweisen, dass ihre Anlagen auch dann wirklich standhalten.“ Sie nahm einen Bissen und kaute darauf herum während sie ihren Männern bei den Übungen zusah, die auch in ihrer Abwesenheit weiter gingen. „Wenn sie diese Übung überstanden haben und sich bewährt haben, haben sie sich das Recht verdient, Rüstungen zu tragen. Das heißt, wir sollten uns ab jetzt auch vermehrt darum kümmern, ihnen echte Ausrüstung zu besorgen.“ Nun ging ihr Blick zu Yllas. „Schwerter und Speere können sie aus der Ladung haben, die die Feuerschwerter mitgebracht haben. Was wir nicht haben, sind genug Lederrüstungen für sie alle. Entweder habt Ihr, dieser Valerian oder sonst jemand eine zündende Idee, oder wir müssen einen Trupp nach Tralea entsenden, der uns die benötigten Rüstungen beschafft. Was jedoch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde.“  Valerian seufzte und tippte auf ein Papier, dass sich der Schreiber nahm. Bring das zu Kari-mar. Die Rüstungen habe ich schon vor mehreren Monaten bestellt. Die Lieferung müsste bald eintreffen. Die traleanischen Waffen nehmen wir dankend an. Schilde und andere Ausrüstung waren nicht schwer aufzutreiben, aber ich habe nicht genug Bögen. Die Herstellung dauert länger als erwartet und diese Waffe ist nicht gerade einfach zu besorgen. Teile ihr das mit und übergib ihr die Liste mit den vorläufigen Daten für das Eintreffen der Ausrüstung.
Es dauerte nicht lange und man hatte sich auf eine erste Übung geeinigt. Noch viel früher als sonst wurden die Rekruten zusammengetrieben und der Weg in die Klamm war erfüllt von dem Geräusch marschierender Füße. Es wurde Holz, soweit man es erübrigen konnte, mitgenommen und ebenso alles, um mehrere Tage dort draußen leben zu können.
Der Weg war beschwerlich und er wurde durch nichts gemildert, da es den Männern und Frauen weiterhin nicht gestattet war, ihre Ersatzrüstungen abzulegen. Abgekämpft kamen sie endlich an der Klamm an und die ausgeruht wirkenden Feuerschwerter zeigten unter der Anleitung von Kari´mar wie sie in kürzester Zeit die effizienteste Verteidigungsanlage für so eine Stellung zu bauen hatten. Es gab kaum eine Rast und es zeigten sich trotz des Trainings der letzten Wochen, oder gerade deswegen, die ersten Erschöpfungsanzeichen. In geschickter Weise wurden die Palisaden aufgezogen und für eine gewöhnliche nichtmagische Verteidigungslinie war sie selbst für Yllas in dieser kurzen Zeit etwas, das ihm ein anerkennendes Nicken abgerungen hatte.
„Wie ich schon sagte, wir Traleaner verstehen uns auf die Verteidigung.“, meinte Kari´mar knapp und ging dann zu den Feuerschwertern für die letzten Instruktionen. Als sie fertig waren spannten sich drei Reihen an unterschiedlich tiefen Gräben vor der Palisade. Die Gräben waren mit Stangen, Fußangeln und anderen Überraschungen gespickt, so jedenfalls wäre es, wenn dies keine Übung wäre. So begnügte man sich mit nicht angespitzten Stangen und Fußangel-Attrappen, um mögliche Verletzungen gering zu halten. Ein schmaler gewundener Weg führte zu einem Tor, dessen Konstruktion ebenfalls eigentümlich wirkte. Man hatte auf von außen ersichtliche Angeln verzichtet und die Tore waren um innen liegende, aufrecht stehende Stämme nach außen zu öffnen. „Mit mehr Material wären die Palisaden hoch genug, um Sturmleitern das Leben noch mehr zu erschweren, aber das muss genügen.“, meinte sie später wieder zu Yllas, als die Arbeiten abgeschlossen waren. Auch wies die Palisadenmauer in der Mitte einen seltsamen Knick auf. Die untere Hälfte war nach innen gerichtet, die obere Hälfte neigte sich nach außen. „Nun, es kann losgehen!“ rief sie laut. „Rekruten, ihr habt nun 4 Stunden um euch auszuruhen, dann erfolgt der erste Angriff.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und wies den Feuerschwertern und Yllas ihr zu folgen. Als er auf ihrer Höhe war, meinte sie nur: „Greift in 3 Stunden an…..“  Drei Stunden später begann der Angriff auf die Rekruten. Von den Übungspraktiken Kari´mars bereits gewohnt das nichts so kommt wie es geplant war, waren sie keineswegs davon überrascht das der Angriff eine Stunde früher begann, nein, einige rechneten sogar schon sehr viel länger mit den Klängen einer heranstürmenden Streitmacht. Was den Männern an Können fehlte machten sie mit angeeigneter Sturheit und der Leidenschaft von Menschen wett die für etwas kämpften woran sie glaubten. „FÜR DIE HEIMAT“ hörte man ihren Schlachtruf während sie jeden Fußbreit ihrer Festung verteidigten. Stunde um Stunde der Kämpfe ließen sie die Quintillianer und Feuerschwerter bitter für jeden Vorstoß bezahlen. Dies war für sie mehr als eine Übung, dies war ihre Chance zu beweisen dass sie etwas wert waren und sie machten ihrer Lehrerin stolzer als diese es je zugeben würde. Als die Kämpfe vorbei und die schlimmsten Verletzungen versorgt waren war die Klamm erfüllt von dem Abendrot der untergehenden Sonne. In zwei Reihen die sich Gegenüberstanden waren vor Kari´mar ihre Feuerschwerter als auch ihre Rekruten versammelt. Langsam ging sie von einem Ende der Reihe zu der anderen und blickte dann abwechselnd zwischen den versammelten Männern und Frauen hin und her. Und während sie von dem Licht der Sonne in ein Meer von Feuer gebadet wurde „HEUTE sah ich Momente von Mut von Kameradschaft und Opferbereitschaft. Ich sah NIEMAND weichen selbst im Angesicht des Unvermeidlichen.“ begann sie mit fester und tragender Stimme. In ihren Augen begann das Feuer der Ineas zu leuchten während sie fort fuhr. „Von HEUTE an seid ihr keine Schatten mehr von HEUTE an seid ihr niemand ohne Namen.....von HEUTE an seid ihr das Flammenschild von Sekai.“ Ein donnernder Orkan des Jubels brach aus und die Ordnung der Reihen zerbrach als die ehemaligen Rekruten begriffen was das bedeutete...sie wurden nun vollends akzeptiert als Krieger...als Kameraden. Jubelnd vermischten sie sich mit ihren traleanischen Freunden und es begann eine Feier unter gleichen....